Kommunikation

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Annedore-Leber-Preis 2022 geht an Handwerksbetrieb Auto-Service-Richter

Der in Berlin-Pankow ansässige KFZ-Betrieb Auto-Service-Richter erhält den Annedore-Leber-Preis 2022. Im Rahmen der Preisverleihung am 31. August 2022 würdigte die Preisjury das herausragende Engagement des Unternehmens für Inklusion im Arbeitsleben. Der Preis ist mit 1.000 Euro dotiert, er wird jährlich vom Annedore-Leber-Berufsbildungswerk Berlin (ALBBW) und dem Förderverein ANNEDORE vergeben.

Auto-Service-Richter ist ein kleiner Handwerksbetrieb mit neun Mitarbeiter*innen. Er hat sich auf Reparaturen mit dem Schwerpunkt Unfall­instandsetzungen sowie Lackierungen spezialisiert. Das Unternehmen hat sich beispielhaft für die Ausbildung eines jungen Mannes eingesetzt und engagiert, der verschiedene Beeinträchtigungen beim Lernen hat. Dazu zählen unter anderem eine Legasthenie und eine Aufmerksamkeits­störung. Auto-Service-Richter übernahm den jungen Mann in die Fahrzeuglackierer-Ausbildung, nachdem die Ausbildung in einem anderen Betrieb nicht funktioniert hatte.

Die Ausbildung war für das Unternehmen mit einem erhöhten Aufwand verbunden: Es bedurfte einer sehr engmaschigen Betreuung sowie konkreter, kleinteiliger Anweisungen zu den Arbeitsaufgaben. Die intensive Begleitung bezog sich dabei nicht nur auf die fachliche Ausbildung, sondern auch auf die Förderung sozialer Kompetenzen. Unterstützt wurde der junge Mann zudem durch einen ehrenamtlichen Mentor des bundesweiten Programms „VerA – Stark durch die Ausbildung“.

„Uns als Jury hat das Engagement von Auto-Service-Richter ganz besonders beeindruckt, weil es zeigt, worum es beim Thema Inklusion wirklich geht: Auch, wenn die Ausgangslage schwierig war, ein erster Ausbildungsbetrieb gescheitert und die Ausbildung für das Unternehmen sehr zeitintensiv und aufwändig ist: Geht nicht, gibt’s nicht – diese Einstellung ist die Basis für erfolgreiche Inklusion“, betont Konrad Tack, Mitglied der Preisjury und Laudator.

Margrit Zauner, ebenfalls Jurymitglied und Vorstands­vorsitzende des ALBBW-Trägervereins Berufsbildungs­werk Berlin e. V., ergänzt: „Als kleiner Handwerks­betrieb hat Auto-Service-Richter gewagt, was deutlich größere Unternehmen sich zum Teil nicht trauen. Inklusion ist mehr als ein Lippenbekenntnis. Sie ist ein Prozess, der täglich erarbeitet werden muss. Das ist anstrengend, aber es lohnt sich!“

Insgesamt haben sich 15 Unternehmen, Organi­sationen und Projektträger um den Annedore-Leber-Preis 2022 beworben bzw. wurden für diesen vorgeschlagen. Der Preisjury gehörten Sabine Bangert (ehemaliges Mitglied des Berliner Abgeordneten­hauses), Olaf Sauer (Vizepräsident Handwerks­kammer Berlin), Alexander Schirp (Stellvertretender Hauptgeschäfts­führer Unternehmens­verbände Berlin-Brandenburg), Angelika Schöttler (Stellvertretende Bürgermeisterin Tempelhof-Schöneberg), Kerstin Stoye (Geschäftsführerin ALBBW), Konrad Tack (Vorstands­vorsitzender Förderverein Annedore) und Margrit Zauner (Vorstandsvorsitzende Berufsbildungswerk Berlin e. V.) an.