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Fachtagung: Aktuelle Anforderungen an die Ausbildung behinderter junger Menschen

Welche Auswirkungen ergeben sich aus der Coronapandemie für die persönliche und gesellschaftliche Entwicklung? Das war der Fokus unserer Fachtagung am 3. Mai 2023, zu der wir Mitarbeitende aus Agenturen für Arbeit in Berlin und Brandenburg sowie aus der Jugendberufshilfe eingeladen haben.

Sie konnten Vorträgen neue Forschungsergebnisse entnehmen und bestimmte Aspekte in vier Workshops vertiefen.

Zwei wesentliche Entwicklungen wollen wir in unserer diesjährigen Fachtagung als Themen fokussieren: Erstens: die Auswirkungen der Pandemie die Psyche junger Menschen. Dazu erläuterte Prof. Dr. med. Christoph U. Correll, Direktor der Klinik für Psychiatrie, Psychosomatik und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters an der Charité erste Erkenntnisse aus der noch weltweit laufenden „COH-FIT“-Studie. Bisher zeigen die Ergebnisse: „junge Menschen mit Beeinträchtigungen sind besonders betroffen von den negativen psychischen Auswirkungen der Covid-Pandemie“, so Prof. Dr. med. Christoph U. Correll. Viele bestehende psychische Leiden hätten sich durch Isolationszeiten verstärkt. Menschen brauchen andere Menschen, vor allem im direkten Austausch.

Was sind nun gute Bewältigungsstrategien? Bewegung im Freien, Spiel- und Sportplätze nutzen, sich mit anderen an der frischen Luft treffen, denn der persönliche Austausch tut gut. Für den Bildungsbereich könne man bisher schließen, dass es gut ist, Präsenzveranstaltungen so lange wir möglich offen zu halten, zumindest in Kleingruppen. Gleichzeitig solle aber die digitale Infrastruktur ausgebaut werden, damit im Fall einer neuen Pandemiewelle, schnell wieder „umschalten“ kann. Correll betonte zudem die Bedeutung von Resilienz, der Widerstandsfähigkeit gegenüber widrigen Umständen. Stärken zu stärken statt Defizitorientierung sei hier ein Weg.

Im zweiten Vortrag erläuterte Lydia Stark, Master of Science am Center for Open Digital Innovation and Participation der Technischen Universität Dresden, welche Kompetenzen Lernende für selbstgesteuertes, digital gestütztes Lernen benötigen. Denn die Pandemie hat zu einer intensiven Entwicklung der Digitalisierung geführt. Was hilft beim selbstgesteuerten Lernen? Es gibt viele Aspekte, einige davon sind: Eigenverantwortung, Medienkompetenz, Sozialkompetenz und Fachkompetenz. Ihre Empfehlung: Medien können punktuell und phasenweise Lernen unterstützen, sie bieten Abwechslung, Lernende können paarweise an einem Bildschirm Aufgaben lösen. Das Lehrpersonal müsse dafür entsprechend geschult werden.

Anschließend hatten die Gäste die Möglichkeit, in Workshops neue Projekte aus dem ALBBW kennen zu lernen, so zu den Themen 3D-Druck, Medienverhalten, Autismus und Musiktherapie.